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Seestall

Der Ortsteil Seestall

Chronik Seestall

Erste urkundliche Erwähnung im bairischen Saalbuch Herzog  Ludwig  dem Strengen anno 1275 ,  weisen den Namen Seestal wie auch Seefall aus, der vom sehr starken Gefälle des Lechflusses abgeleitet wurde.
Um 1080 soll die Siedlung zum Kloster Rottenbuch und Ende des 12. Jahrhunderts mit drei Huben zum Stift St. Ulrich und Afra nach Augsburg gehört haben.


1372 verbrannte der Augsburger Feldhauptmann von Teck den Ort Seestall samt dem Römerkessel.


1442 gehört Seestall der Hofmark Erpfting und bald danach unmittelbar zum Landgericht Landsberg, später dann nach Schongau.
Während 1552 noch ein ganzer und acht Halbhöfe nachgewiesen sind, gehören 1752 dem Kloster Rottenbuch acht, der Ortskirche Sankt Nikolaus vier und der Gemeinde zwölf, meist kleinere Anwesen.
1818 kommt Seestall zum Amtsgericht Buchloe und 1862 zum Bezirksamt Kaufbeuren.   


Aus einer Urkunde von 1650 geht hervor, dass die dem heiligen Nikolaus , Patron der Flößer,  Schiffleut und Reisenden, geweihte frühbarocke Kirche, zur Pfarrei Asch gehört.
In den Jahren von 1985 bis 1987 wurde die Kirche trockengelegt und einer gründlichen Innen- und Außenrestaurierung unterzogen, wobei wieder neugestaltete  Seitenaltäre  errichtet wurden.

 

Im quellreichen Gebiet im Weiler Lechmühlen wurden bis Ende des 19. Jahrhunderts fünf Mahl- und sechs Sägemühlen betrieben. Der berühmte Kunstmaler Johannes Baader, genannt der ” Lechhansl”, von dem mehrere Deckenfresken in den Kirchen der näheren Umgebung und im Pfaffenwinkel stammen, wurde hier 1717 geboren und starb 1780 in Schlehdorf.

Erwähnenswert ist das am Ortseingang von Seestall stehende Monument, das Hofkanonikus Johannes Schrott zu Ehren König Ludwig I. im Jahre 1900 errichten ließ. Johannes Schrott wurde 1824   in Asch geboren, verbrachte seine Kindheit in Seestall, studierte Theologie und wurde schließlich Pfarrer von Sankt Kajetan in München und Beichtvater von König Ludwig I.
Zur unrühmlichen Geschichte zählt das 1944 westlich von Seestall kurz bestehende KZ- Außenlager für ca. tausend Häftlinge. 1950 errichtete die bayerische Staatsregierung östlich von Seestall nahe am Lech ein Mahnmal zu Ehren der hier vergrabenen Juden.
Nach der Chronik von Lehrer Conrad Fürst aus Asch zählt Seestall mit Lechmühlen anno 1880 an Handwerkern und Gewerbetreibenden: ein Schreiner, ein Drechsler, ein Wagner, ein Schuster, zwei Weber, ein Schmied, fünf Mahl- und sechs Sägemühlen, ein Käser, zwei Krämer, zwei Brauereien, ein Schänkwirtschaft, ein Schmalz- und Butterhändler, Zimmerleute, Maurer und zwei Kalkbrennereien. Eine davon wurde noch bis 1953 betrieben.
Seit 1972 gehört der über 500 Einwohner zählende Ort zum Landkreis Landsberg und Gemeindesitz ist seither Fuchstal.
Günther Kraus, im September 2002


Quellennachweise:
Das Fuchstal, von Conrad Fürst 1880
Landsberger Kreisheimatbuch, von Landrat Bernhard Müller- Hahl

Kath. Pfarrkirche St. Nikolaus in Seestall

So steht in Urkunden von 1074 Asche und im 12. Jahrhundert Ascha und später Asch geschrieben. Es ist interessant festzustellen, daß der Name der Stadt Asch im Egerland 1290 ebenfalls in der Form Ascha überliefert ist. Im Jahre 1150 wurde von Dietrich und Konrad de Ascha, (vermutlich ein Adelsgeschlecht auf der Burg, südwestlich von Lechsberg) die Pfarrei Asch gegründet. Zu ihr gehörten Oberdießen, Lechmühlen, Hohenwart und Römerkessel. Oberdießen wurde von unserem Ort aus besiedelt. Asch hatte wahrscheinlich die erste Kirche im Fuchstal. Das geht daraus hervor, dass in damaliger Zeit das erste Gotteshaus in einer Gegend, an einem Bach, dem hl. Johannes dem Täufer (als Taufkirche) geweiht wurde, wie es hier der Fall ist. Die Kinder, die von weit hergebracht wurden, empfingen durch Untertauchen in fließendem Wasser das erste Sakrament.

Dass unser Ort schon sehr früh bestanden hat, ist auch dahin zurückzuführen, daß die alte Rott- und Poststraße (jetzt noch Flurname), die nach 1800 durch die neue Nord-Süd-Straße am Römerkessel vorbei ersetzt wurde, von Hurlach über Erpfting kommend östlich an Unterdießen vorbei, durch Asch, fünfhundert Meter östlich von Leeder, nach Denklingen führte.

 

Denkmal für die Opfer des Kz-Außenlagers Seestall

1950 ließ die Bayerische Staatsregierung einen Gedenkstein am Lechufer, östlich von Seestall errichten. Er erinnert an die Außenstelle Seestall des KZ Kaufering. An dieser Stelle sind die bis 1945 verstorbenen Häftlinge aus dem Lager Seestall begraben worden.

Denkmal für Ludwig I. von Bayern

Am westlichen Ortseingang von Seestall ließ im Jahr 1900 der Kanonikus Johannes Schrott ein Denkmal zu Ehren König Ludwigs I von Bayern errichten. Schrott verbrachte während seiner Tätigkeit als Hofkanoniker an St. Kajetan in München die Sommerfrische in seinem Geburtsort Seestall und war als großer Verehrer des kunstsinnigen Bayemkönigs bekannt.

Kapelle in Lechmühlen

Direkt an der Verbindungsstraße zwischen B 17 und Mundraching, nahe der Lechbrücke steht eine kleine, wohl um die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute Kapelle, die 1977 umfassend erneuert wurde. Die ursprüngliche Ausstattung mit Fresken des im Lechmühlen geborenen Malers Johann Baptist Baader (1717 – 1780) wurde aufgrund zahlreicher Hochwasser bis auf wenige Reste zerstört
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